Die FFW Baiern stellt sich vor
Feuerwehr Baiern - aus einer Löschgruppe entsteht eine schlagkräftige Wehr:Das Einsatzspektrum der Feuerwehr wird immer vielfältiger und komplizierter, als es zur Gründungszeit der Bairer Feuerwehr im Jahre 1876 war. Stand zu der damaligen Zeit die Bekämpfung von Feuersbrünsten im Vordergrund, so liegt der Einsatzschwerpunkt in der heutigen Zeit in der technischen Hilfeleistung. Aber zurück zum Ursprung: Am Anfang stand eine Selbsthilfeeinrichtung von freiwilligen Gemeindebürger zum Schutze vor Feuersgefahren in der Gemeinde Baiern. Daraus entwickelte sich dann eine straff organisierte Wehr, die heute auf eine 125-jährige Geschichte zurückblicken kann.
Nachdem zur Brandbekämpfung anfangs nur Löscheimerketten zur Verfügung standen, hielt im Jahre 1895 die erste technische Entwicklung Einzug in die örtliche Feuerwehr. Ab diesem Zeitpunkt stand eine von Pferden gezogene Handdruckspritze, die von 8 Männern betätigt werden musste, zur Verfügung. Das Liebhaberstück ist heute noch im Gerätehaus der Feuerwehr Baiern vorhanden.
Leider liegen keine Protokollaufzeichnungen aus den früheren Jahreshauptversammlungen vor. Auch während der Kriegsgeschehnisse bis zum Jahre 1949 fehlen die Aufzeichnungen. Aufgrund mündlicher Überlieferungen geht hervor, dass die Bairer Feuerwehr während des zweiten Weltkrieges auch in München zu Brandeinsätzen, verursacht durch Fliegerangriffe, eingesetzt wurde. Zu dieser Zeit ist die Bairer Wehr bereits schon im Besitz einer Robelpumpe (Baujahr 1941), die 800 Liter Wasser pro Minute fördern konnte. Aus späteren Schriftstücken kann man entnehmen, dass die Feuerwehr Berganger bereits 1957 eine Fahnenweihe abgehalten hat, zu der alle Feuerwehren aus dem Landkreis, sowie die Nachbarfeuerwehren aus dem damaligen Landkreis Bad Aibling, eingeladen waren.
1970 - ein einschneidendes Jahr in der Geschichte unserer Feuerwehr. Aufgrund eines Beschlusses der Mitgliederversammlung legte man die bisher eigenständigen Wehren Baiern und Berganger zu einer Feuerwehr zusammen. Dieses Bündnis hat heute noch Gültigkeit.
Durch die immer vielfältigeren Aufgaben der Feuerwehr und die damit verbunden technischen Anforderungen an die Mannschaft und das Gerät war es erforderlich, auch den technischen Standard der örtlichen Feuerwehr zu halten. Aus diesem Grund schaffte die Gemeinde 1972 ein Löschgruppenfahrzeug (LF 8) der Marke Opel Blitz an. Die zu der damaligen Zeit in Berganger stationierte neue Tragkraftspritze mit einem VW-Motor und einer Leistung von 800 Litern pro Minute konnte in das neue Fahrzeug integriert werden. Die noch funktionstüchtige Robelpumpe aus den Kriegsjahren stellte später ein Hobbyfischer in Dienst. Mittlerweile ist das alte Stück wieder Eigentum unserer Wehr.
Nachdem sich im Gemeindegebiet einige Großbrände von landwirtschaftlichen Anwesen ereignet haben, stiftete die Jagdgenossenschaft Baiern 1974 ein Heuwehrgerät zum Preis von 2650,03 € der Bairer Feuerwehr. Diese Anschaffung kommt heute noch - gelegentlich über die Gemeindegrenzen hinaus - zum Einsatz.
Mit der bevorstehenden Neuanschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges war es auch nötig, einen geeigneten Stellplatz zu finden. Nach vielen Verhandlungen über Neu- oder Umbau entschied man sich für den kostengünstigeren Umbau der bisherigen kleinen Garage im Anschluss an den alten Bauhof in Netterndorf. In viel Eigenleistung und mit viel Eigeninitiative errichteten Männer der Wehr ab Herbst 1994 bis Juni 1996 das jetzige Feuerwehrgerätehaus. 1996 fand nicht nur die Einweihung des neuen Spritzenhauses statt, es konnte auch das neue Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 Allrad in den Dienst der Floriansjünger gestellt werden. Durch diese Errungenschaft ist unsere Wehr auch mit Atemschutz (umluftunabhängige Atemschutzgeräte) und einem im Fahrzeug installierten Wassertank ausgerüstet. Derzeit kann auf einen Bestand von 18 speziell ausgebildeten Atemschutzgeräteträgern zurückgegriffen werden.
In der Jahreshauptversammlung 1998 fassten die Anwesenden den Beschluss, einen Feuerwehrverein e. V. zu gründen. Nachdem die weniger kooperativen behördlichen Hürden genommen wurden, konnte der Feuerwehrverein Baiern e. V. im September 1999 in das Vereinsregister eingetragen werden. Einige Feuerwehrkameraden erklärten sich bereit, den neu gegründeten Verein in den einzelnen Haushalten den Gemeindebürgern näher zu bringen. Heute zählt der Verein knapp 280 Mitglieder.
Derzeit leisten in acht Gruppen 75 Feuerwehrdienstleistende ihren unentgeltlichen Dienst. Zum Glück bestehen bei der Bairer Feuerwehr zum heutigen Zeitpunkt keine Nachwuchssorgen, was beweist, dass seit Herbst 2000 eine komplette Jugendgruppe ihre Ausbildung absolviert. Auch wenn das Angebot der verschiedenen Vereine in unserer Gemeinde sehr hoch ist, finden immer wieder junge Leute den Weg zur Feuerwehr. Wir wissen, dass die Haushaltsmittel immer knapper werden, so sollte aber nicht an der Sicherheit der Gemeindebürger gespart werden. Denn der unentgeltliche Einsatz eines jeden Feuerwehrangehörigen (oftmals auch unter Gefährdung der eigenen Gesundheit oder des eigenen Lebens) ist durch hauptamtliche Mitarbeiter flächendeckend nicht zu finanzieren. An dieser Stelle möchten wir uns bei der Gemeinde Baiern bedanken, dir immer ein offenes Ohr für die Belange der Feuerwehr hat.
Ein Ganz besonderer Dank gilt aber den Angehörigen der aktiven Feuerwehrler, die oftmals zu Hause bange Stunden ausharren müssen, bis der Ehemann, Sohn oder Lebensgefährte aus dem Einsatz zurückkommt Aber auch den Kindern, die des Öfteren auf den Vater verzichten müssen, weil er plötzlich zum Einsatz muss oder eine Weiterbildung bei der Feuerwehr besucht. Somit handeln wir auch in Zukunft nach unserem Leitspruch: